Fachthemen der Kinder- und Jugendhilfe

Die in unserer über 20jährigen Arbeit erworbenen Kompetenzen, Fachkenntnisse und Erfahrungen mit komplexen und anspruchsvollen Settings der Kinder- und Jugendhilfe geben wir in Inhouseseminaren an andere Träger und Teams weiter. Jedes Seminar wird bezogen auf die konkreten Anliegen und Ziele maßgeschneidert und angepasst.

Hier eine Auswahl möglicher Themen:

Klientenorientierte Gesprächsführung mit Kindern und Jugendlichen

In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stellen Stimme und Sprache zwei unserer wichtigsten Werkzeuge dar. Eine der grundlegendsten Kompetenzen, über die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe verfügen sollten, ist daher eine situations- und adressatengerechte Gesprächsführungskompetenz.

Dieser Tatsache Rechnung tragend, steht die Vermittlung von Grundlagen der klientenorientierten Gesprächsführung und Beratung im Fokus der Fortbildung, sowie deren aktives Erproben in begleitenden praktischen Übungen.

Mögliche Inhalte je nach Umfang der Fortbildung:

  • Grundlagen der Kommunikation
  • Kommunikationsmodelle
  • innere Haltung, Präsenz und Professionalität
  • Bedeutung von Sprache, Gestik und Körperhaltung im Beratungskontext
  • Methoden der klientenzentrierten Gesprächsführung, Fragetechniken
  • Umgang mit Widerstand und verbalen Angriffen

Konfliktmanagement – Konflikte kompetent und lösungsorientiert begleiten

Diese Fortbildung widmet sich dem Schwerpunktthema Konflikte und deren Bedeutung und Auswirkungen auf soziale Prozesse. Ausgehend von der Erarbeitung eines Verständnisses für die Dynamik von Konflikten werden Möglichkeiten und Methoden einer angemessenen Intervention vermittelt. Mit der Erstellung des persönlichen Interventionsprofils wird den Teilnehmenden zudem ein Instrument zur Verfügung gestellt, welches sie persönlich darin unterstützen kann, auch bei schwierigen Konflikten in (sozial)pädagogischen Settings souverän zu kommunizieren und deren Bearbeitung konstruktiv und lösungsorientiert zu begleiten.

Mögliche Inhalte je nach Umfang der Fortbildung:

  • systemische Kommunikationsmodelle: u.a. Eisberg-Modell, Vierseiten-Modell (F. Schulz von Thun), Subjektivität der Wahrnehmung
  • Konfliktdefinition, Begriffsbestimmung und Abgrenzung
  • Ebenen und Zirkularität von Konflikten (P. Watzlawick)
  • Dynamik von Konflikten – die Stufen der Eskalation und Interventionsmöglichkeiten auf den einzelnen Stufen (F. Glasl)
  • Interventionstypen und das eigene Konflikt- und Interventionsprofil
  • Prinzipien und Schlüsselkompetenzen konstruktiver systemischer Konfliktlösung
  • weitere die Intervention beeinflussende Faktoren
  • Methoden der Analyse und Bearbeitung von Konflikten
  • Übungen zu lösungsfokussierter und mediativer Gesprächsführung/Konfliktlösung

Hilfeplanung, Zielfindung, Dokumentation und Berichtswesen 

In jeglicher sozialpädagogischen Arbeit stellt die adressatengerechte Hilfeplanung eine unabdingbare Voraussetzung für einen effektiven Hilfeprozess und die erfolgreiche Zielerreichung dar. 

In diesem Sinne vermittelt das Seminar den Teilnehmenden grundlegende theoretische sowie methodisch-didaktische Kompetenzen, welche sie dazu befähigen, Hilfeplanprozesse passgenau und unter aktiver Einbeziehung der Hilfeempfänger zu gestalten. Das Sich-Erproben in praktischen Übungen ist dabei fortlaufender Bestandteil. 

Mögliche Inhalte je nach Umfang der Fortbildung: 

  • Sozialpädagogisches Fallverstehen und Hilfeplanung 
  • Hilfeplanverfahren: Ablauf, Prozessschritte, Verantwortlichkeiten, Beteiligte 
  • Grundlagen der Falleinordnung (Leistungs-, Grau- oder Gefährdungsbereich) 
  • Zielerarbeitung im Leistungsbereich, Definition und zentrale Standards wirkungsvoller

Ziele

  • Aufträge im Grau- und Gefährdungsbereich 
  • Methoden und Techniken der Beteiligung von Eltern, Kindern und Jugendlichen 
  • Prozessbegleitende Dokumentation von Entwicklungsprozessen, u.a. Beobachtungsbögen, Entwicklungsberichte, Arbeit mit Ressourcenkarte, Netzwerkkarte und Sozialem Atom 
  • Genogrammarbeit 

Kriseninterventionstechniken und psychosoziale Erstversorgung

Psychosoziale Krisen zeichnen sich im Allgemeinen dadurch aus, dass ein Ereignis auf einen Menschen trifft, der aufgrund seiner persönlichen Umstände zunächst nicht in der Lage ist, darauf adäquat zu reagieren. Da eine Krise (je nach Krisentyp) unterschiedliche Phasen durchläuft, sind die Helfer:innen besonders gefordert. Die Fortbildung macht Berater:innen sicherer, Krisen und Krisentypen zu erkennen und die entsprechenden unterschiedlichen Interventionstechniken anzuwenden. Ein spezielles Thema der Krisenintervention ist die Suizidprävention und die Versorgung von akut-traumatisierten Menschen (Notfallseelsorge). Auch hier werden Strategien dargestellt, um zu gewährleisten, dass sich Helfer:innen auf sicheren Boden bewegen können.

Mögliche Inhalte je nach Umfang der Fortbildung:

  • Was versteht man unter einer psychosozialen Krise? (Charakteristika, Verlauf und Gefahren)
  • Krisentypen: Traumatische Krise, Veränderungskrisen, Chronifizierte Krisen, Burn-Out, Posttraumatische Belastungsstörung
  • Das BELLA-Konzept der Krisenintervention
  • Suizidalität, Prävention und Handlungsstrategien bei Suizidalität
  • Versorgung von akut-traumatisierten Menschen – Notfallseelsorge (Defusing und Debriefing)
  • Ich, der/die Helfer:in in der Krise: Grenzen, Abgabe und Selbstschutz

Geschichten und Metaphern in der Beratung und Therapie

Viel älter als alle Beratungsansätze und Therapierichtungen sind Geschichten, Methapern, Fabeln und Erlebnisse, die sich Menschen erzählen, um Entscheidungen zu treffen, um Lebenssituationen besser zu verstehen, voneinander zu lernen oder um getröstet zu werden. Die Vielfalt an alten und modernen Weisheiten ist schier unerschöpflich. Das Seminar soll dazu einladen, ein Gefühl dazu zu entwickeln, wann eine Geschichte, Anekdote oder ein Spruch in einem Gespräch hilfreich sein kann und wie wir diese für den Beratungs- und Therapieprozess nutzen können. Und natürlich soll es auch darum gehen unsere besten Türöffner, Abschlussinterventionen und Konfrontationshelfer auszutauschen.

Mögliche Inhalte je nach Umfang der Fortbildung:

  • Die Väter und Mütter des Einsatzes von Geschichten (u.a. Paul Watzlawick, Milton H. Erickson)
  • Einsatz und Passung
  • Geschichten für besondere Anlässe
  • Erfundene Geschichten und der Einsatz von eigenen Erfahrungen oder Erfahrungen von Klient:innen
  • Hilfreiche Bücher für die Arbeit mit Kindern und Erwachsenen

Methoden der Systemischen Arbeit – „Probleme sind Lösungen“

Systemisch zu arbeiten, schafft in der sozialen und pädagogischen Arbeit oft den entscheidenden Unterschied – gerade in komplexen oder verzwickten Situationen. Die Methoden der systemischen Arbeit sind eng verknüpft mit bestimmten Annahmen über Wirkzusammenhänge (Wirklichkeitskonstruktion, Systembetrachtung, Mehrgenerationenperspektive) und mit einer inneren Haltung (Prinzip des Nicht-Wissens – Klient:innen sind Expert:innen ihrer selbst).

Dieses Seminar schafft über die beiden Säulen „Wirkzusammenhänge“ und „Innere Haltung“ einen grundlegenden Zugang zu den Klassikern der Systemischen Methoden.

Zudem werden die Teilnehmenden dazu eingeladen, z.B. über Genogrammarbeit in die eigene Herkunftsfamilie einzutauchen oder persönliche Anliegen mit systemischen Interventionen zu bearbeiten und damit praxisorientiert die Grundlagen der systemischen Arbeit kennenzulernen. So werden gleichzeitig Selbsterfahrungsanteile und Methodenwissen gestärkt.

Mögliche Inhalte je nach Umfang der Fortbildung:

  • Grundannahmen der systemischen Arbeit
  • Methoden in der Gesprächsführung: Zirkuläres Fragen, Skalierungsfragen, Reframing, Wunderfragen, Paradoxe Intervention, Verschreibungen…
  • Genogrammarbeit
  • Strukturaufstellung, Familienstellen
  • Reflecting Team

Selbstmanagement und Selbstfürsorge in der sozialen Arbeit

Um im Berufsfeld der Sozialen Arbeit langjährig erfolgreich arbeiten zu können, gilt es, unser besonderes Augenmerk auf die eigene Selbstfürsorge und damit den Erhalt der eigenen Arbeitsfähigkeit zu legen. In einem Arbeitsalltag, der oftmals geprägt ist von der Begegnung mit Menschen, die sich in stark belasteten Lebenssituationen befinden, ist es essentiell, persönliche Stressoren und Grenzen zu kennen und über Bewältigungsstrategien im Umgang mit Stress und Belastungen zu verfügen. Wer auf das eigene körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden achtet und gut für sich sorgt, kann auch in schwierigen Situationen und Betreuungskontexten handlungsfähig bleiben und Entwicklungs- und Veränderungsprozesse von Klient:innen wirksam begleiten. 

Mögliche Inhalte je nach Umfang der Fortbildung:

  • Physische und psychische Belastungen des beruflichen Alltags
  • Definition „Stress“ und „Stressoren“
  • Physikalische, psychische und soziale Stressoren
  • Der Teufelskreis von Stress
  • Stresstheorie nach Selye
  • Eustress und Distress
  • Selbsttest – Analyse der eigenen Stressreaktion
  • Stressmodell nach Lazarus
  • Ansatzpunkte für eine gelingende Stressbewältigung
  • Antithesen zur Work-Life-Balance
  • Das Lebens-Balance-Modell
  • Möglichkeiten der Gesundheitsprävention
  • Methoden der Selbstsorge, Selbststeuerung und Selbstachtsamkeit
  • Arbeitsorganisation und Zeitmanagement
  • Kreative Entscheidungsfindung
  • Organisationshilfen

Viele weitere Themen auf Anfrage!

Ansprechpartner: Frau Antje Rieck
Telefon: 0173 – 597 493 4
Mail: bildung (at) domizil-leuchtturm.de